Kautabak

in

Nordhausen am Harz

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Firmen
Sammlerobjekte
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G.A. HANEWACKER
KAUTABAK-FABRIK
NORDHAUSEN
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Es war der 3. Oktober 1817. Der damals noch sehr junge Georg Andreas Hanewacker gründete an diesem Tage in ganz kleiner, bescheidener Form die Firma G.A. Hanewacker in Nordhausen am Südhang des Harzes. In einem Adressbuch des Jahres 1824 ist der Gründer als Tabakhändler und Brattherr aufgeführt, der sich auch im Wechselgeschäft betätigte, denn die Herstellung von Kautabak allein dürfte ihm zu Beginn seines Vorhabens zur Existenz nicht ausgereicht haben.
Alle Bücher weisen jedenfalls den 3. Oktober 1817 als Gründungstag aus, an dem das erste Fass Kentucky-Tabak gekauft wurde. Wer sich jeweils für die Geschichte der Firma Hanewacker interessierte, stellte immer wieder die Frage, warum Georg Andreas Hanewacker nun gerade auf die Idee kam, sich der Kautabakherstellung zuzuwenden.
Kautabak musste damals aus Dänemark eingeführt werden, da es seinerzeit kein Unternehmen gab, das in Deutschland Kautabak herstellte. G.A. Hanewacker hatte somit das richtige Fingerspitzengefühl, dass diese Tabakart ein wichtiges und richtiges Genussmittel für die deutsche Männerwelt werden würde.
Der Firmengründer hatte aber bei allem Optimismus kaum selbst daran geglaubt, dass bereits in den folgenden Jahren seines Wirkens als erster deutscher Kautabakhersteller das junge Unternehmen einen derartigen Aufschwung erlangen würde. Dabei ist zu bedenken, dass damals Produktion, Handel und Verkehr noch sehr primitiv und voller Schwierigkeiten waren. Lange und zumeist schlechte Transportwege, unzählige Zollgrenzen, politische Zersplitterungen und viele andere Erschwernisse gab es, mit denen der Kaufmann seinerzeit fertig werden musste.
Für G.A. Hanewacker gab es außerdem noch die Aufgabe, Kentucky-Tabake und die aus vielen lngredienzen bestehende Soße zusammenzustellen. Ein Grundrezept für die beim Kautabak so wichtige Soße lag nicht vor, es musste vielmehr erst in zumeist sehr langwierigen Versuchen geschaffen werden, die oft genug enttäuschten, letztlich dann aber doch zum gewünschten Erfolg führten.
Inzwischen war sein Sohn August, der den Kaufmannsberuf erlernt hatte, in das Geschäft aufgenommen worden und in zwanzigjähriger gemeinsamer und unermüdlicher Arbeit wuchs das Unternehmen, so dass schon 1858 weit größere Arbeitsräume bezogen und mehr Mitarbeiter eingestellt werden mussten.
1867 starb Georg Andreas Hanewacker - drei Jahre später von seinem Sohn gefolgt -nachdem er das Werk seinen beiden Enkeln Adolf und Hermann Hanewacker übertragen hatte. Adolf konnte nur wenige Jahre bis zu seinem plötzlichen Tode mit tätig sein; Hermann Hanewacker nahm seine um 20 Jahre jüngeren Brüder Rudolf und Hugo- in das Unternehmen auf.
Hermann Hanewacker war es dann, der durch seine energische und weitsichtige Führung die Firma und die Marke "Hanewacker" zu hoher Blüte entwickelte. Richtschnur war ihm die unbedingte Priorität der Qualität, wie sie auch heute noch Prinzip für Hanewacker¬Erzeugnisse ist. Hermann Hanewacker fand in seinen Brüdern Hugo und Rudolf, dem Vater des heutigen Inhabers der Kautabakfabrik Ewald Hanewacker in Duisburg, tatkräftige Unterstützung beim ständigen Ausbau des Unternehmens.
Im Jahre 1928 wurde in Nordhausen ein neues Gebäude bezogen, das allen damaligen Ansprüchen voll entsprach und über 2000 Männern und Frauen Arbeit und Brot gab.
Zu dieser Zeit übernahm der heute 71-jährige Ewald Hanewacker die Leitung des Werkes, das er heute in der vierten Hammewacker-Generation als alleiniger Inhaber unter wesentlich veränderten und schwieriger gewordenen Verhältnissen in Duisburg weiterfährt.
Somit kann das Hanewacker-Unternehmen auf eine 150-jährige Tradition zurückblicken, die dann aber nach 158 Jahren in Hannoversch Münden beendet wurde.
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