Burg "Falkenstein"

eine der besterhaltenen Höhenburgen des Harzes

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Geschichtliche Übersicht
Südlich der Verbindungsstraße Aschersleben - Ballenstedt liegt bei Pansfelde - auf einem Bergsporn über dem Selketal - die Burg Falkenstein.
Entstanden zwischen 1115 und 1120 zählt die dreiflügelige Anlage mit sieben Toren, Zwingern und drei Halsgräben zu den schönsten und wehrhaftesten Burgen des Harzes. Bauherr war Burchard d. J. von der Konradsburg, der 1120 erstmals als Herr von Falkenstein erwähnt wird.
Nach Aussterben der Falkensteiner im Mannesstamm 1334 kam die Burg 1437 schließlich in den Besitz der Herren von der Asseburg.
Diese ließen den Falkenstein bis zum 17. Jh. im Stil der Renaissance umbauen, wobei die mittelalterliche Anlage grundsätzlich erhalten blieb. Im 19. Jh. verliehen die nunmehrigen Grafen von der Asseburg-Falkenstein der Burg den Charakter eines Jagd- und Sommersitzes.
Die zu den besterhaltenen Anlagen des Harzes gehörende Burg war schon im 19. Jh. öffentlich zugänglich; heute ist das Museum Burg Falkenstein ein beliebtes Ausflugsziel.
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Beschreibung der Anlage
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Bereits die Gründungsanlage der Burg Falkenstein besaß den heutigen Umfang, jedoch ohne die später hinzugefügten Außenzwinger und Basteien. Sie bestand aus der kleineren Kernburg gen Osten und der nach Westen hinausgeschobenen Vorburg als Wirtschaftshof.
In eindrucksvoller Übersteigerung stemmen sich gegen die Angriffsseite die aufeinander bezogenen und einander ergänzenden Abwehrelemente der knapp 4 m dicken Mantelmauer und des dahinter emporgesteilten Bergfrieds. Ihre jetzige Höhendimension hat sie wohl erst um die Mitte des 16. Jh. erreicht, die jetzige Überbauung ist erst nach dem Dreißigjährigen Krieg erstellt worden.
Entsprechend der ehedem geringeren Höhe der Mantelmauer ist auch er anfangs mit nur etwa 23 m erheblich niedriger gewesen und mußte, nachdem sie erhöht worden war, 1592 ebenfalls um etwa 10 m aufgestockt werden.
Die nachträgliche Einwölbung des anfangs flachgedeckten Kellers durch eine gotische Spitztonne, vor allem aber die Veränderungen seit der Mitte des 15. Jh. haben neue Geschoßhöhen und Kubaturen geschaffen und sein Erscheinungsbild vollends verwischt.
An die südliche Ringmauer lehnt sich der einst freistehende und unterkellerte romanischen Küchenbau, dessen Kaminschlot sich auf einen Unterbau aus starken Rundbögen stützt.
Westwärts gegen die Vorburg war der Hof durch eine zweifach gewinkelte Wehrmauer mit Schlitzscharten abgeriegelt.
Der Abschnittszwinger zwischen Kern- und Vorburg teilt sich in einen seit dem späten 18. Jh. Abschnittgraben gegen Norden und den auf einer Felsbarre erhöhten Mittelhof im Süden. Eine steile Hohlstiege verband ihn unmittelbar mit dem "Krummen Tore", dem ursprünglichen Haupttore der Burg, das den Zutritt zur Vorburg vermittelt.
Die Vorburg erscheint heute als ein freier Rasenplatz, nachdem der Ring von Wirtschaftsgebäuden, deren Ausdehnung und Nutzbestimmung wie die des Mittelhofes ebenfalls erst seit dem späten 16 Jh. greifbar sind, im späten 18. Jh., abgerissen wurde.
An der talaufwärts weisenden Nordspitze läßt sich anstelle des "Altans" ein (runder?) Turm vorstellen, von dem indessen jede Spur getilgt ist.
Der Falkenstein hat zwei geschichtliche Vorgänger. Reichlich 1,5 km talaufwärts erhebt sich der Alte Falkenstein.
Die einzige Nachricht über ihn teilt mit, daß er 1115 nach der Schlacht bei Welfesholz wegen der "Untaten" der dort stationierten kaiserlichen Besatzung durch die aufständischen Sachsen zerstört worden sei.
Im Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem benachbarten askanischen Grafen von Ballenstedt und dem Herren von Arnstedt bemachtigt sich zwischen ihnen jene Familie eines Landstreifens am unteren Selketal, die wenig später als Grafen von Falkenstein die Geschicke des Unterharzes prägend mitbestimmen wird.
Ihr Stammsitz ist die Konradsburg bei Ermsleben, wo sie 1021 zum ersten Male urkundlich faßbar sind.
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(Quelle: www.burg-falkenstein.de)
Panorama der Ostseite der Burg
Westseite der Burg
Greifvogelschau auf Burg Falkenstein
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